Der parkschuetzer.de Blog — Infos aus erster Hand
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am Mittwoch, 03. November 2010, 09:52 Uhr
Liebe Parkschützerinnen und Parkschützer!
Im Laufe des Tages wird sich die Seite etwas ändern. Die Statements wird es fortan nur noch als (durchsuchbares) Archiv geben. Dafür gibt es dann die Parkschützer Diskussionen (www.parkschuetzer.de/diskussionen )!
Die erste Idee der Seite, einfach eine "digitale Unterschriftenliste" zum Schutz des Stuttgarter Schlossgartens zu schaffen, wurde auch gleich zu Beginn schon verworfen. Es sollte eine Mitmachseite werden, keine passive Seite mit einer möglichst hohen Anzahl an Unterschreibern, sondern eine Seite, die unseren Protest gegen die Milliardengrube aktiv begleitet. Und das funktioniert wunderbar: Fakten werden aufgedeckt, Aktionsideen finden den Weg in die Wirklichkeit, Gruppierungen bilden sich - die prominenteste unter ihnen sind wohl die "Aktiven Parkschützer" (www.bei-abriss-aufstand.de ).
Doch je mehr aktive Menschen sich beteiligten, desto unübersichtlicher wurde es. Ab jetzt ist es möglich, in Diskussionen und spezifischen Themen zu diskutieren. Wir haben eine handvoll Diskussionen vorgegeben, darin kann jeder selbst ein Thema anlegen und in anderen mitdiskutieren.
Die Parkschützer Diskussionen werden natürlich weiterentwickelt, Anregungen und Kritik bitte wie gewohnt an webmaster at parkschuetzer de.
Viel Spaß, frohes Diskutieren und natürlich: OBEN BLEIBEN!
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am Freitag, 29. Oktober 2010, 22:37 Uhr
Pressemitteilung
Auch die zweite Runde der Schlichtungsgespräche um Stuttgart 21 hat wieder bemerkenswerte Sachverhalte ans Tageslicht gebracht, die das umstrittene Großprojekt noch mehr in Frage stellen.
Die Vertreter der Bahn waren nicht in der Lage einen konkreten Fahrplan / Betriebskonzept für Stuttgart 21 vorzulegen. Obwohl schon mit dem Bau begonnen wurde, existiert für das seit 16 Jahren angeblich „bestgeplante Bahnprojekt Deutschlands“ nur einen Fahrplanzwischenstand. Der Zielfahrplan bleibt weiterhin nebulös und ist dem grünen Verkehrsexperten Boris Palmer ein nicht nachvollziehbarer „Kraut- und Rübenfahrplan“!
Auch das vom Aktionsbündnis geforderte Notfallkonzept bei S-Bahnstörungen konnten die Bahnvertreter nicht konkret darlegen und es blieben auch hier viele Fragen offen. Sowohl Fahrplan als auch Notfallkonzept mussten auf eine der folgenden Sitzungen vertagt werden.
Der seitens der Bahn vorgelegte Zwischenfahrplan hat ergeben, dass bei Stuttgart 21 in der Spitzenstunde 38 Züge fahren. Beim bestehenden Kopfbahnhof jedoch fahren auch schon 35 Züge. Der Unterschied beträgt also 3 Züge, was nicht einmal 10 % entspricht. Also deutlich weniger als die immer von der DB behaupteten 37% Steigerung der Zugzahlen. Bahnchef Grube spricht sogar immer von 50 % Steigerung. Beim Vergleich zu Kopfbahnhof 21 – dem verbesserten Kopfbahnhof, sieht die Bilanz für Stuttgart 21 noch schlechter aus. Mehr dazu nächste Woche, wenn das Alternativkonzept Kopfbahnhof 21 vom Aktionsbündnis vorgestellt wird.
Boris Palmers Einwand, dass „die wirtschaftliche Zukunft des Landes unmöglich an einem Projekt hängen kann, das nur 0,5 % Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene und nur 0,2 % Zunahme der wirtschaftlichen Wertschöpfung in Baden-Württemberg bewirkt“, konnte Wirtschaftsminister Pfisterer nicht widerlegen. Palmer: „Für solch geringem Nutzen Milliarden auszugeben, ist unverantwortlich“!
Die Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 wird sehr stark von vielen Engstellen auf den Fildern beeinträchtigt. Hierbei zu nennen sind z.B. die nur eingleisigen Kurven in Stuttgart-Rohr und in Wendlingen, der nur auf einer Seite anfahrbare S-Bahnhof Flughafen, und auch die nur eingleisige Zufahrt zum Flughafen-Fernbanhof.
Stuttgart 21 hat eine generell zu knapp bemessene Infrastruktur. Dieser Mangel kann offensichtlich nicht durch einen optimierten Fahrplan kompensiert werden. In diesem Zusammenhang weist die BUND Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender darauf hin, dass die Genehmigung zum Planfeststellungsabschnitt 1.3 Flughafen noch nicht vorliegt und damit der Baubeginn von Stuttgart 21 an sich nicht nachvollziehbar ist.
Auch bei der signaltechnischen Ausrüstung ist die Planung - insbesondere beim Fildertunnel - noch völlig unklaren. Damit Regionalzüge und S-Bahnen den Fildertunnel überhaupt befahren können, müssen zwei unterschiedliche Signalsysteme installiert werden. Das bedeutet weitere Mehrkosten für das Gesamtprojekt Stuttgart 21.
Auch die Sinnhaftigkeit der Flughafenanbindung an den Fernverkehr wurde in Zweifel gezogen – zumal die Bahn nur alle 2 Stunden einen ICE-Halt dort vorsieht. „In Zeiten des Klimawandels stehen 1,2 Millionen mehr Fluggäste, die durch Stuttgart 21 generiert werden sollen, nicht für eine zukunftsweisende ökologische Verkehrspolitik“, sagt SÖS-Stadtrat Hannes Rockenbauch.
Die Pressemitteilung als PDF: http://assets1.parkschuetzer.de/assets/downloads/presse/101029_pm_schlichtung2.pdf
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am Freitag, 29. Oktober 2010, 14:28 Uhr
Boris Palmer: Die wirtschaftlichen Zukunft des Landes kann unmöglich an einem Projekt hängen, das nur 0,5 % Verkehrsverlagerung und 0,2 % Wertschöpfungszunahme bewirkt?
Wirtschaftsminister Pfisterer widerspricht nicht.
Gerhard Pfeifer (BUND)
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am Freitag, 29. Oktober 2010, 13:22 Uhr
Das Gestochere seitens der Bahn geht weiter. Weder zum Fahrplan im Jahre 2020 noch zum Notfallkonzept bei S-Bahnstörungen kann die DB konkrete Fakten vorlegen.
Der Vormittag hat folgenden Fakt herausgearbeitet:
Bei S21 fahren in der Spitzenstunde 38 Züge. Beim bestehenden Kopfbahnhof 35 Züge. Der Unterschied beträgt also 3 Züge, was nicht einmal 10 % entspricht. Also deutlich weniger als die immer von der DB behaupteten 37% mehr Züge. Bahnchef Grube spricht sogar immer von 50 % mehr Züge. Beim Vergleich zu Kopfbahnhof 21, also einem verbesserten Kopfbahnhof, sieht die Bilanz noch schlechter aus für S21. Mehr dazu aber nächste Woche, wenn K21 vorgestellt wird.Unglaublich - hier werden Milliarden verbuddelt und am Ende fahren nicht mehr Züge !
Gerhard Pfeifer (BUND)
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am Donnerstag, 28. Oktober 2010, 21:17 Uhr
Morgen, am 29. Oktober 2010, geht der Faktencheck um Stuttgart 21 in die zweite Runde. Ab 10:00 Uhr werden unsere Vertreter und Experten wieder die detaillierte Offenlegung aller Fakten fordern, diese kritisch hinterfragen und wenn nötig natürlich auch fundiert widerlegen. Wir haben die besseren Argumente!
Da die Deutsche Bahn ihre Baumaßnahmen jedoch unverändert fortfährt - ein Baustopp nach Beendigung der Vorbereitungen für das Grundwassermanagement für die Dauer der Gespräche war Grundvoraussetzung für den Faktencheck mit Dr. Heiner Geißler - werden vorab erst die aktuellen Arbeiten und deren Niederlegung thematisiert.
Folgende Themen werden dann behandelt:
„Leistungsfähigkeit des Bahnknotens Stuttgart 21“
Stuttgart 21 und die Fernverkehrsanbindung der Metropolregion Stuttgart
Stuttgart 21 und die Bedeutung der Anbindung des Flughafens
Auswirkungen von Stuttgart 21 auf den Regional- und Nahverkehr.„Neubaustrecke Wendlingen-Ulm“
Allgemeine Konzeption
Personenverkehr national und international
Auswirkungen auf den GüterverkehrNeben Dr. Heiner Geißler werden am Faktencheck teilnehmen:
Vertreterrunde
Klaus Arnoldi, Verkehrsclub Deutschland, Stv. Vorsitzender Landesverband Baden-Württemberg
Peter Conradi, Architekt
Dr. Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg
Winfried Kretschmann MdL, Fraktionsvorsitzender Grüne im Landtag von Baden-Württemberg (im zweiten Teil der Sitzung)
Boris Palmer, Oberbürgermeister Tübingen (im ersten Teil der Sitzung; in Vertretung von Winfried Kretschmann MdL)
Hannes Rockenbauch, Stadtrat der SÖS, Stuttgart
Gangolf Stocker, Initiative Leben in Stuttgart – kein Stuttgart 21
Werner Wölfle MdL, Verkehrsexperte der grünen LandtagsfraktionDipl.-Ing. Wolfgang Arnold, Technischer Vorstand der Stuttgarter Straßenbahnen AG (in Vertretung von OB Dr. Wolfgang Schuster)
Thomas Bopp MdL, Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart
Johannes Bräuchle, Pfarrer, Initiativbündnis Stuttgart 21
Tanja Gönner, Ministerin für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg
Dr.-Ing. Volker Kefer, Vorstand Technik, Systemverbund und Dienstleistungen, Deutsche Bahn AG
Ingulf Leuschel, Deutsche Bahn AG, Konzernbevollmächtigter für das Land Berlin
Ernst Pfister MdL, Wirtschaftsminister Baden-WürttembergExperten des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21
Dr. Felix Berschin, Jurist und Nahverkehrsberater
Prof. Dipl.-Ing. Karl-Dieter Bodack, freiberuflicher Unternehmensberater
Rainer Engel, Richter im Ruhestand, Chefredakteur von „Der Fahrgast“
Gerd Hickmann, Regional- und Verkehrsplaner
Michael Holzhey, KCW GmbH, Strategie- und Managementberatung für öffentliche Dienstleistungen
Egon Hopfenzitz, ehemaliger Bahnhofsvorsteher, Leiter des Stuttgarter Hauptbahnhofs 1981-1994
Karlheinz Rößler, Geschäftsführer und Gesellschafter der VIEREGG-RÖSSLER GmbH, MünchenExperten der Stuttgart 21-Befürworter
Christian Becker, DB Netz AG, Leiter Kundenmanagement und Fahrplan, Regionalbereich Südwest
Dr.-Ing. Florian Bitzer, Assistent des Technischen Vorstands der SSB AG
Prof. Georg Fundel, Geschäftsführer der Flughafen Stuttgart GmbH
Prof. Dr. Gerhard Heimerl, Emeritus, Institut für Eisenbahn- und Verkehrswesen, Universität Stuttgart
Volkhard Malik, Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg
Prof. Dr. Ullrich Martin, Universität Stuttgart, Direktor am Institut für Eisenbahn- und Verkehrswesen
Dr. Werner Weigand, DB Netz AG, Leiter Langfristfahrplan/FahrwegkapazitätAuf der "Statements Extra" Seite kann wieder live mitdiskutiert und kommentiert werden.
Wir haben die besseren Argumente und wir bleiben OBEN!
Wichtige Dokumente
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